Einfach kann ja jeder.

Mein neues Personal fand mich über Ebay-Kleinanzeigen. An einem Samstag im August kamen plötzlich zwei weibliche Zweibeiner zu mir und meinten, sie wollen mich jetzt verschleppen!

Ich soll von Mama und meiner Schwester (und jede Menge anderer Tiere) weg! Eingesperrt in eine Katzenbox! Na da haben sie die Rechnung aber ohne mich gemacht! Klein wie ich bin, kann ich mich nämlich wunderbar verstecken und da das Ursprungspersonal figürlich etwas wohlproportionierter war, haben die mich auch nicht einfangen können. Pech! Müssen sie eben ohne mich wieder in ihr Bergdorf fahren! Blöderweise waren sie hartnäckig und standen am nächsten Morgen schon wieder vor der Tür und hatten immer noch die Absicht, mich zu kidnappen.

Moment mal, hier ist doch was faul! Bei Kidnappen zahlt man doch erst, wenn man wieder freikommt, oder? Ich hab aber genau gesehen, wie das neue Personal meinem alten Personal bereits Geld in die Hand gedrückt hat, als sie mich abgeholt haben. Frechheit! Menschen sind echt komisch!

Auf jeden Fall saß ich da nun in meiner Box, völlig verstört (ich will euch lieber nicht erzählen, wie meine alte Besitzerin mich wirklich eingefangen hat…) und die zwei neuen Weiber grinsten von einem Ohr zum anderen.

Was zum Henker erwartet mich jetzt? Egal! Mein Plan steht fest! Ich gehe stiften! Und zwar sofort! Gesagt, getan. Schon im Auto hatte ich die Möglichkeit, aus meiner Box zu entkommen. Scheinbar war mein Anblick so jämmerlich, dass mein Junior-Personal (blondes Mädel, Anfang 20) die Transportkiste öffnete und ich blitzschnell die Chance nutzte und mich im Auto versteckte.

Blöderweise konnten sich mich irgendwann wieder schnappen und ich landete erneut in meinem Plastik-Knast. Aber wie es der Zufall wollte, schnippte die Tür von dem Ding auf, als sie mich gerade durch den Hof getragen haben. Im hohen Bogen hüpfte ich raus und rannte um mein Leben. Erstes Ziel: das Gebüsch! Gerettet! Dachte ich zumindest…

Die haben mich keine Minute in Ruhe gelassen. Zu dritt krochen sie in der Hecke rum, um mich wieder zu kriegen. Sie servierten Futter und lockten mich mit säuselnder Stimme. Keine Chance! Hier bleib ich nicht! In einem unbeobachteten Moment konnte ich losflitzen und sie haben meine Spur verloren. Gut versteckt beobachtet ich sie nun, wie sie stundenlang den Hof, den Garten, die Garagen und sogar die Scheune des Nachbarn auf den Kopf stellten!

Erfolglos. Ich blieb in meinem Versteck.