Och manno! Keine Mama da, keine Geschwister. Niemand, mit dem ich spielen konnte und Hunger hatte ich auch. Irgendwie war mein Plan von der Flucht nicht so richtig durchdacht. Mein kleiner Magen knurrte und ich hatte ganz doll Heimweh. Die erste Nacht in der fremden Umgebung, draußen, alleine, ohne Futter – echt beschissen!

Ich konnte hören, dass mein neues Personal immer weiter nach mir suchte. Die haben sogar jemanden von der Tierheimat Thüringen angerufen, die bei der Suche geholfen hat. Trotzdem hielt ich an meiner Idee fest, dieses neue Heim zu boykottieren. Die Frau von der Tierheimat kam auf die Idee, ein Video mit einer rufenden Katzenmama abzuspielen. Das war echt eine miese Nummer! Ein paar Stunden hab ich es ausgehalten, aber als es dann dunkel wurde und die zweite Nacht in freier Wildbahn drohte, konnte ich nicht anders. Ich musste mich zu erkennen geben. Ich jammerte bitterlich! Und tatsächlich wurde ich entdeckt.

Wo ich mich versteckte? Nicht in der Scheune, sondern beim anderen Nachbarn im Holzverschlag. Da fühlte ich mich sicher. Zu dritt suchten sie und haben mich tatsächlich gesichtet. Mehr aber auch nicht. Ich klemmte mich hinter einer Fassade ein und sie guckten in die Röhre. Ok, sie wissen jetzt wo ich bin. Na gut. Aber in ihre Bude geh ich trotzdem nicht! Netterweise haben sie mir erstmal was zu fressen hingestellt und alle halbe Stunden kamen sie mit ihrem Handy gelatscht und haben geguckt, ob ich noch an Ort und Stelle bin. Jaaaa, Mann! Ihr nervt! Ich hab einfach Hunger und will meine Ruhe!

Irgendwann ließen sie von mir ab und ich konnte erstmal meinen knurrenden Magen beruhigen. Das war echt lecker und dringend nötig! So eine Flucht kostet Kraft und Nerven.