Luzi

Das Leben einer Hauskatze.

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Weckdienst

Katzenwecker über zwei Etagen funktioniert so:

Man nehme eine kleine, stürmische Katze, die seit einiger Zeit ihre Fähigkeit entdeckt hat, auf die Küchenschränke zu springen. Diese hüpft dann am Sonntagmorgen mit ganz viel Schwung zur Spüle hoch, landet versehentlich auf einem Geschirrtuch, auf dem zwei Gläser stehen (natürlich voll mit Wasser!) strampelt wie im Film, zerrt dabei das Geschirrtuch nach unten und die Gläser fliegen samt Katze ebenfalls geräuschvoll auf den Fußboden.

Fußboden nass, Gläser angeschlagen, Katze verwirrt. Menschen definitiv wach.

Jawoll, Job erfolgreich erledigt. Das mache ich demnächst mal nachts…das fetzt viel mehr!

Penner

Seit einer Woche muss ich mir die Bude mit diesem Kater teilen. Und nun ist der Gipfel erreicht! Der liegt aufm Bett! Auf MEINEM BETT! Und macht es sich gemütlich. Nachts kullert er auf MEINER COUCH rum und manchmal erwische ich ihn auch in MEINEM HUNDEBETT, was ich mir vom Köter erobert habe.

Zum Glück ist der Typ echt noch voll schüchtern und lässt sich nicht anfassen, also kassiere ich die ganzen Streicheleinheiten, die hier im Haus verteilt werden. Aber ich befürchte, das wird sich auch noch ändern. Inzwischen sitzt dieser Typ quietschvergnügt mitten in der Bude, wenn die ganze Familie im Raum ist und versteckt sich nicht mehr.

Dieser Typ

Der schleicht hier auf leisen Pfoten durch Bude, benutzt inzwischen MEINE Katzentoilette und frisst, als hätte er tagelang nichts bekommen. Aber mein Personal war clever und hat uns beiden jeweils eigene Näpfchen hingestellt.

Ansonsten vertreiben wir uns die Zeit, uns gegenseitig zu beäugen und immer mal mit einem Fauchen für Action zu sorgen. Das quittiert der Köter mit einem lauten Bellen – als ob der Katzensprache könnte, dieser Blödi!

Hier kommt Kurt…

…jetzt haben die Zweibeiner doch tatsächlich noch so ein Biest angeschleppt. Angeblich nennt er sich Kurt und musste uuuuunbedingt hier einziehen, weil er durch unglückliche Umstände nicht da bleiben konnte, wo er herkommt. Der ist total scheu und steht auf Hunde, wurde mir geflüstert.

Wo gibts denn sowas?! Ich dachte, ich hab hier meine Ruhe und muss mir nur den Köter zurechterziehen! Aber Pustekuchen! Jetzt lebt hier also auch noch ein Katzenkerl! Dieser Typ bringt sogar seine eigene Toilette mit…na dem hab ich erstmal nen richtig schönen Schiss reingesetzt.

Kurt ist ein paar Wochen älter als ich und trägt „fröhliches“ Schwarz und hat so merkwürdig weiße Flecken auf dem Fell! Das sieht vielleicht aus! Nee, nee, nee! Naja…eigentlich echt cool, aber das kann ich dem Typen ja nicht gleich am ersten Tag sagen. Ich hab ihn vorhin erstmal ordentlich angefaucht. Leider war das wirkungslos. Als ich ihm dann auf zwei Zentimeter nah gekommen bin, ist der nicht mal abgehauen. Und nu? Der hockt unterm Bett und ich davor und wir gucken uns stur an. Wer zuerst zwinkert, verliert!

Mein neuer Kumpel

Chester fetzt! Der Köter ist doch gar nicht so verkehrt. Man muss ihm einfach nur gehörig auf den Senkel gehen und dann darf ich auch mit ihm kuscheln. Manchmal scheisst er mich zwar zusammen, wenn ich ihm dauernd in den wedelnden Schwanz beiße, aber eigentlich findet er mich gut! Ich darf neben ihm auf der Couch liegen, mich an ihn rankuscheln und wir teilen uns sogar am Frühstückstisch eine Scheibe Käse, die uns das Herrchen serviert. Ich darf auf dem Tisch sitzen und der Dicke hockt auf dem Fußboden.

Ich glaub, hier kann man es wirklich aushalten.

Das bisschen Haushalt…

…macht sich von allein!

Ich hab das voll im Griff! Die Waschmaschine wird täglich von innen inspiziert. Das Induktionskochfeld kann ich inzwischen auch bedienen – man muss nur mit den Samtpfoten über das Touchfeld schlittern und diese Spülmaschine fetzt auch! Wenn man sich da nämlich geschickt reinschleicht, kriegen die den unteren Korb nicht wieder reingeschoben und ich kann gemütlich auf dem Maschinenboden hocken und schöööön die Teller abschlecken.

Mahlzeit!

Ich esse für mein Leben gern. Täglich werden mir Trocken- und Nassfutter serviert, die ich gierig verspeise. Aber ich musste feststellen, dass das Zeug, was sich mein Personal jeden Tag auf den Teller packt auch sehr lecker ist. Von nun an habe ich meinen eigenen Platz AUF DEM TISCH und esse mit! Käse finde ich super, Fleisch und Wurst sowieso und Gemüse geht auch ab und zu. Nudeln lassen sich prima vom Teller klauen. Und wenn das Junior-Personal mal wieder Müsli futtert, bin ich natürlich auch sofort zur Stelle.

Ich gebe zu, die Begeisgterung meiner Mitesser hält sich in Grenzen und sie tun alles Mögliche, um mich vom Mundraub abzuhalten, aber der Erfolg ihrer Aktionen ist recht überschaubar.

Die haben mich gewollt, jetzt müssen sie auch mit meinen Unarten klarkommen!

Zopfgummi und Briefumschlag

Es soll ja Menschen geben, die wahnsinnig viel Geld für Katzenspielzeug ausgeben. Meine neuen Menschen haben das auch ganz brav gemacht. Aber ich verrate mal ein Geheimnis: Das ist alles nüscht! Ich habe die Angel mit so einem Feder-Dings innerhalb kurzer Zeit zerlegt, den Ball aus Sisal ist ebenfalls zerpflückt und die Spielkette, die von der Decke baumelt, wird jeden Tag kürzer, weil ich sie erfolgreich abreiße.

Viel cooler sind die Zopfgummis, die dank der langen Haare meiner Personal-Frau überall rumliegen. Die kann man prima im Katzenmaul durch die Gegend schleppen und schnipsen lassen. Außerdem kann man einen ollen Briefumschlag als Fußball verwenden. Einfach zerknüllen und mir vor die Füße werfen und ab geht die Luzi!

Die hab ich im Griff

Nachdem ich mich nun seit über zwei Wochen in den neuen Gefilden befinde, würde ich mal behaupten, dass ich einen ganz guten Griff mit dem Personal gemacht habe.

Ein kurzes Maunzen meinerseits sorgt entweder dafür, dass mir Futter serviert wird oder ich bereitswillig „bekuschelt“ werde.

Angeblich ist der Köter „aus Sicherheitsgründen“ noch immer zum Schlafen ausquartiert. Naja, ich würde behaupten, das ist korrekt, denn ich kann schon ganz schön gefährlich für diese Fellnase werden. Das ein oder andere Mal habe ich ihm jedenfalls deutlich gemacht, dass ICH jetzt hier die Chefin bin.

Übrigens geh ich auch brav aufs Katzenklo. Gehört sich ja schließlich so! Und ich gucke jedes Mal ganz genau hin, wenn es gesäubert wird. Das müssen die dank meiner guten Verdauung sogar mehrfach am Tag machen.

Mein Tag beginnt 5 Uhr morgens. Der vom Personal demzufolge auch. Lauthals schnurrend tobe ich durchs Bett und gehe allen auf die Nerven. Wenn sie sich dann endlich erhoben haben, leg ich mich wieder nieder und schlafe weiter.

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