Der zweite Tag bestand für mich eigentlich nur aus Fressen und Schlafen und Katzenklo befüllen. Ich erkundete alle Ecken, kaute an Kabeln, latschte über den Küchentisch und kletterte über Couch und Stühle.

Immer mehr Personal scharrt sich um mich. Das gefällt mir. Das Senior-Personal guckt gelegentlich nach mir, der eine Junior ist ebenfalls fleißig dabei, mich mit Spielzeug zu bespaßen und das Hauptpersonal füllt brav meinen Futternapf.

Alle sind sehr vorsichtig, leise und rücksichtsvoll. Leute! Ich bin doch nicht aus Zucker! Aber ich spiel das Spiel mal noch ein bisschen mit.

Angeblich lauert vor der Wohnungstür das Grauen. Deswegen haben die hier sogar eine Absperrung aufgebaut, damit ich nicht versehentlich aus der Tür entwische. Bei meinem nächtlichen Weck-Manöver gegen halb 4 guck ich mir an, wie Frau Personal mühevoll im Halbschlaf über die Absperrung klettert, um meinen Futternapf zu füllen und meine Toilette zu reinigen. Sieht echt lustig aus! Auch alle anderen Besucher müssen sich tagsüber nämlich drüberhieven, weil sie denken, dass es sinnvoll ist, dass da dieses Brett steht. Ok, ich habe Mitleid. Ich zeig denen jetzt (es ist immer noch nachts halb 4!), dass ich da locker und ohne Anlauf drüberspringe. Das könnt ihr euch also schenken.

Wieder sind sie wach und ich bin satt und kann schön schlafen.